Dieser blogspot erzählt das Entstehen einer Weihnachtsgeschichte - „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ – geschrieben von der Autorin Sabine Nielsen[1].
Wie es begann, woher die Idee kam, wie sich die Geschichte entwickelte, wie sie zum Hörbuch wurde, und wie die Kinder der Deutschen Schule dazukamen und traditionelle Weihnachstlieder beisteuerten. Auch berichtet wird, wie die Deutsche Evangelisch-Lutherische Dreifaltigkeitskirche in Melbourne als Sponsor einsprang und die Aufnahme und den Druck der CD ermöglichte und wie die Aufnahme selbst verlief und wie es zu den ersten öffentlichen Vorstellungen kam ...
„Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ – Ein Hörbuch von Sabine Nielsen für kleine und große Kinder, und alle, die an den Zauber Weihnachtens glauben - Bestellung
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Die Geschichte:
Charlotte Frohmacher ist sieben Jahre alt. Sie wohnt mit ihrer Mama, dem Papa und ihrem Bruder Phillip in der Tannenallee Nr 14. Ruhig und bedächtig bereitet Charlotte sich auf das bevorstehende Weihnachtsfest vor: Sie bastelt mit Mama und Phillip, und sie singt in der Schule Weihnachtslieder. Oma Annie trifft ein, und zusammnen backen sie Weihnachtsgebäck. Großmutter Lisbeth bringt ihren Weihnachtsstollen, und der Nikolaus besucht die Familie. Alles ist so wie jedes Jahr – und doch, während die Spannung steigt, bedrängen Charlotte allerhand Fragen.
Wie alt ist der Weihnachtsmann eigentlich? Und wenn er so furchtbar alt ist, mindestens so alt wie Oma Annie, wird er es dann schaffen, auch dieses Jahr wieder zu kommen? Oder wird ihn der viele Verkehr auf den Straßen ängstigen, so wie Opa Karl sich ängstigt?
Und woher kommt der Weihnachtsmann denn eigentlich? Aus Wesel, wie in dem Lied, das sie mit Frau Köhler, ihrer Lehrerin, in der Schule singen? Oder aus einem der anderen Orte, die so erwähnt werden – Lappland, Island, vom Schwarzen Meer oder gar aus Bethlehem?
Und wie ist das mit den Geschenken? Der Verdacht, dass auch die Eltern Einfluss auf die Wahl der Geschenke haben, sorgt Charlotte. Denn eigentlich wünscht sie sich ja ein Pferd, aber Mama sagt, das passt ganz und gar nicht in den Garten eines Reihenhauses.
Und dann hat Charlotte dem Nikolaus ihr großes Ehrenwort gegeben, nie wieder mit Phillip zu streiten! Jedoch große Brüder haben es nun mal darauf angelegt, kleine Schwestern zu ärgern – und da ist es halt passiert. Charlotte hat Phillip kräftig auf’s Ohr gehauen, und Mama war sehr ärgerlich!
Charlotte entscheidet sich, am Abend vor Weihnachten auf den Weihnachtsmann zu
warten – wenn nötig die ganze Nacht. Dann kann sie ihm erklären, wie das mit Phillip war und ihm außerdem versichern, dass sie ganz gewiss an ihn glaubt ...
Da, auf der dritten Treppenstufe sitzend, eingewickelt in ihre Bettdecke, entdeckt Charlotte etwas, was allen Kindern Hoffnung gibt, die nicht den Zauber Weihnachtens verlieren möchten: Charlotte entdeckt das Große Weihnachtsgeheimnis.
Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis ist eine Weihnachtsgeschichte für Kinder und Andere, die Platz für Phantasie und Zauber in ihrem Leben lassen. Sie bietet eine glaubhafte Erklärung für das Wunderbare, das dort Jahr für Jahr in unseren Wohnzimmern stattfindet.
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Wie die Geschichte „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen begann ...
Als ich im Dezember 2007 – kurz nach Weihnachten – nach Deutschland reiste, besuchte ich auch meinen siebenjährigen Neffen Johannes. Das Haus, in dem Johannes mit seiner Familie wohnte, haftete noch dieses nachweihnachtliche Gefühl an: Der Tannenbaum stand mit heruntergebrannten Kerzen im Wohnzimmer, kunstvolle Transparente und Sprühbilder schmückten die Fenster, Kerzenschein beleuchtete den Frühstückstisch. Gespannt befragte ich Johannes über das Weihnachtsfest und wunderte mich, als sein Gesicht sich bedrückt und sorgenvoll verzog. Weihnachten, so schien es, war nicht so verlaufen, wie er es erwartet hatte. Irgendjemand hatte ihm erzählt, dass es keinen Weihnachtsmann gab! Damit war das Weihnachtsfest für ihn ruiniert.
Weder Johannes noch ich sind Langschläfer. Gewöhnlich wachen wir beide zwischen fünf und sechs Uhr morgens auf, und da ich bei Johannes im Zimmer, unten im Doppelbett, schlafen durfte, nutzten wir die morgendliche Stille meist zum Vorlesen aus. Aber am Abend zuvor muss ich wohl mit Johannes‘ Bekümmernissen eingeschlafen sein, denn als ich am nächsten Morgen aufwachte, stand mein Entschluss fest. Ich musste meinem Neffen helfen, den Zauber und das Wunderbare, was Weihnachten zum Glitzern bringt, zurückzuholen.
Ich hatte mich nämlich auch erinnert, wie mir im selben Alter das Weihnachtsfest verdorben worden war, weil ein älteres Kind in der Schule mir etwas Ähnliches erzählt hatte. Damals hatte meine Mutter mir eine Geschichte vorgelesen, die meinen Glauben wieder aufrichtete.
„Johannes“, sagte ich. „Ich werde dir eine Weihnachtsgeschichte schreiben.“
Johannes sah nicht so überzeugt aus. Glaubte er etwa nicht an das schriftstellerische Können seiner Tante? (Musste A.A. Milne sich ähnlicher Kritik von seiten seines Sohnes stellen, als er Pu der Bär erfand?)
„Aber du musst mir helfen“, setzte ich tapfer hinzu. Ein wenig Interesse regte sich auf den Zügen meines Neffens.
„Als erstes brauchen wir einen Namen.“
Ich kann mich nicht genau erinnern, welche Namen wir erwägten und dann wieder verwarfen. Und wer von uns zuerst an Charlotte dachte, und wie der Nachnahme „Frohmacher“ sich anhängte. Aber so ist es mit Namen. Der Autor denkt nach und grübelt, und auf einmal ist der Name da, kommt von irgendwoher und stimmt einfach.
„Charlotte Frohmacher also ... und wie soll sie aussehen?“ fragte ich. Da ich Mutter eines Sohnes bin, stellte ich mir sofort ein süßes kleines Mädchen mit einem charmanten Charakter vor, wie ich es sicher gehabt hätte, wäre mir ein zweites Kind beschert worden.
„Dick und rund“, sagte Johannes fest. Und kichernd fügte er hinzu: „Dick und rund mit einem roten Küssmund!“
Und plötzlich war mir klar, natürlich, das ist Charlotte! Pummelig und weich, und, na ja, nicht so charmant vom Charakter her, sondern ein bisschen kratzbürstig, manchmal ein wenig schlecht gelaunt – ein richtiges Kind halt. Charlottes Stimme ist eher tief und ein wenig rauh. Und sie ist nachdenklich ...
„Sie hat wirres, rötliches Haar, das sich in kleine Locken kringelt, wenn es
feucht ist, grüne Augen und runde Backen. Überhaupt ist alles rund an
Charlotte. „Rund und gemütlich“, sagt Mama. Jetzt ist es Winter, und wenn
Charlotte ihren warmen Anorak anzieht und ihre Schneehosen, dann, findet
Papa, sieht sie aus wie ein pummeliger Schneebär. Papa mag Schneebären.“
So fängt die Geschichte von Charlotte Frohmacher heute an. Und Charlotte hat einen Bruder. Ihr Bruder Phillip ist älter. Und wie alle älteren Geschwister kann er kleine Schwestern manchmal tüchtig nerven. Phillip reimt auch gern:
„Charlotte hat schon einen Hund
und einen roten Küssmund“
reimt Philipp zum Beispiel.
Ja ... so fing es an. Ein kleines pummeliges Mädchen mit einem großen Bruder, das sich Gedanken über Weihnachten macht. Und mit einer Familie mit Oma und Opa, und Großmutter Lisbeth, und Onkel Jürgen und Tante Astrid. Und einem Hund, dem Dackelherrchen Friedemann, und einem Hamster namens Waldemar ...
Wieder zu Hause in Melbourne angekommen, machte ich mich ernsthaft ans Schreiben. Als ich mit dem Resultat zufrieden war, las ich Johannes die Geschichte auf eine Kassette vor und sandte sie ihm. In reichlich Zeit für das nächste Weihnachtsfest.
Dieses Jahr, 2011, berichtete meine Schwester mir, dass Johannes sich die Kassette angehört hatte, bis das Band ausgeleiert war. Nun, da konnte ich ihnen schon erzählen, dass ein Hörbuch im Entstehen war.
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Wie die Geschichte „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen zum Hörbuch wurde ...
Ich habe einen Freund namens Adrian Plitzco, der selbst auch Kinderbücher schreibt. „Lancelot - The one-armed Kangaroo“ und „Pirate - The barking Kookaburra“ sind wunderschöne Geschichten, deren Helden typische australische Tiere sind. Beide Geschichten sind als Hörbücher bei Bubenberg Audio and Book [2] erschienen. Als Adrian vorschlug, „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ als Hörbuch zu produzieren, stimmte ich schnell zu. Ich hatte schon zwei meiner Erwachsenenbücher[3] für das SBS Deutschsprachige Radio vorgelesen, wieviel schwerer konnte es schon sein, eine Kindergeschichte vorzulesen?
Ende April trafen wir uns also, ich stülpte mir die Kopfhörer auf, Adrian richtete das Mikrophon, setzte sich ans Schaltbord, und begann, eine Unmenge von Hebelchen zu richten. Denn Adrian ist ein professioneller Produzent, und er überwachte streng die Tonqualität, Lesegeschwindigkeit und Klarheit der Aussprache. Andererseits nahm er Versprecher meinerseits geduldig hin und ließ mich Sätze wiederholen, bis wir beide zufrieden waren. Und alles geht vorüber, so auch die Aufnahme meiner Stimme und Geschichte. Adrian erklärte sich bereit, den Entwuf und die Illustration des Covers zu übernehmen, und überhaupt alles Technische, was mich sehr froh machte, denn die Technik ist nicht meine starke Seite. Während ich im Mai 2011 abreiste, um mich auf meine Lesereise in Deutschland zu begeben[4] , begannen die Kinder der Deutschen Schule Melbourne Weihnachstlieder einzustudieren ...
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Wie die Kinder der Deutschen Schule Melbourne am Hörbuch „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen teilnahmen ...
Im November hält das Australisch-Deutsche Hilfswerk[5] in der Melbourner Townhall seinen Weihnachtsmarkt ab. Adrian Plitzco und ich sind mit einem Bücherstand dabei. Neben den Verkäufen und Kundengesprächen bleibt immer Zeit, sich als Autoren auszutauschen. Im November 2010 feilten wir an dem Konzept des Hörbuchs „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“. Adrian hatte erklärt, dass er alles Technische übernehmen würde, also auch die Soundeffects und Musik. „Schön wäre es, ein paar Weihnachtslider einzublenden“, sagte ich. Ich sah hoch, und zufällig fiel mein Blick auf den Stand der Deutschen Schule Melbourne[6]. Eltern und Freunde der Schule hatten gebacken und gebastelt und boten einen bunten Stand an ...
„Vielleicht könnten die Kinder der Deutschen Schule singen?“ dachte ich laut. Adrian fand die Idee gut. Als einer der Väter zu einem Plausch herüberkam, unterbreiteten wir ihm die Idee. Er stimmte zu, besprach sich mit dem Komittee und der Schulleitung und irgendwann im April kam es zu einem Treffen in der Schule. Die Schulleitung und Lehrer der bilingualen Schule in North Fitzroy nahmen die Herausforderung, mit einunddreißig Kindern (davon viele aus Englisch-sprechenden Familien) eine Reihe von traditionellen deutschen Weihnachtsliedern einzustudieren, mit Freude an. Sie baten sich allerdings das nächste Schulquartal zum Üben aus, denn die Texte sind ja zum Teil recht schwierig. Um die Kinder besonders anzufeuern, winkte am Ende des Quartals die Tonaufnahme!
Inzwischen hatte sich aber auch noch etwas Anderes ergeben: Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Dreifaltigkeitskirche in Melbourne[7] hatte Interesse, als Sponsor an unserem Projekt teilzunehmen! Wow! Wenn ein Produzent und eine Autorin sich zusammentun, um ein Hörbuch herauszubringen, freuen sie sich über jeden Sponsoren – am meisten über solche, die aus freien Stücken an einen herantreten. Die einzige Frage, die sie äußerten: „Hat die Geschichte auch eine christliche Basis?“ Eine gerechtfertigte Frage, finde ich. Aber ich konnte positiv antworten, und wir einigten uns. Die Dreifaltigkeitskirche würde einen Betrag ebisteuern, der die Kosten des Tontechnikers und des Drucks der CD decken würde. Super!
Während ich also im Mai und Juni 2011 durch Deutschland reiste und mein neuestes Buch „Am Galliberg“ vorstellte, begannen die Lehrer und Kinder der Deutschen Schule zu üben ...
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Weihnachten im Juni an der Deutschen Schule Melbourne
... und die erste Vorstellung von „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen.
Ich kehrte Mitte Juni 2011 aus Deutschland zurück und hatte kaum Zeit, mich vom Jetlag zu erholen, da stand auch schon „Weihnachten im Juni“ in der Deutschen Schule Melbourne in North Fitzroy an. Ein ganzes Quartal lang hatten die einundreißig Kinder der Schule zusammen mit ihren Lehrerinnen traditionelle, deutsche Weihnachstlieder einstudiert. Am Freitag, den 24. Juni fand um 14 Uhr die Generalprobe in der Schule statt. Und nicht nur hatten die Kinder auch noch ein hübsches Weihnachtsgedicht auswendig gelernt und die Texte geübt, bis sie so klar und deutlich hervorkamen, dass man jedes Wort hören konnte, sie hatten sogar Solos (Soli?) und Kanons vorbereitet und präsentierten „Stille Nacht, heilige Nacht“ dreisprachig!
Während die Kinder bei der Generalprobe noch etwas zappelig waren, waren sie sich ihrer Starrollen am Abend bewusst! In ihren schicken weißen T-Shirts standen sie gesammelt und gefasst in der wunderbar weihnachtlich geschmückten Aula der Deutschen Schule vor dem Publikum von Eltern, Großeltern, Verwandten und Bekannten und schmetterten ihre Songs hervor. Für mich hatten sie sogar einen Lesethron aufgebaut! Du meine Güte, so eine Ehre war mir noch nie wiederfahren – ein mit rotem Samt bedeckter Thron, umrahmt von elektrischen Weihnachtskerzen und Weihnachtsgirlanden! Sogar eine Nebelmaschine wurde eingesetzt, die zur Überraschung aller (mir eingeschlossen) plötzlich eine Art Bodennebel ausstieß, so dass der Thron auf einer Wolke zu schweben schien! Von diesem Kunstwerk aus durfte ich zwischen den Liedern Ausschnitte aus Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ vorlesen.
Und nun lernte ich auch Alexander-Mathias Murer[8] kennen – den neuen Kirchenkantor (oder ‚Musical Director‘) der Deutschen Dreifaltigkeitsgemeinde Melbournes. Ich hatte zwar gehört, dass ‚jemand‘ die Kinder auf dem Klavier begleitete, hatte aber nicht mit jemandem von dem Kaliber Alexanders gerechnet! Alexander-Mathias Murer ist ein wunderbarer Musiklehrer, Klavierspieler und Organist und ein herrlicher Sänger, genauer gesagt: Ein Wagner Tenor!
Verständlicherweise war der Fokus der Eltern und der übrigen Zuhörer an diesem Abend hauptsächlich auf die Kinder ausgerichtet (jeder, dessen Kind schon einmal an einem Schulkonzert oder ähnlichem teilgenommen hat, kann den Stolz nachempfinden, der in der Brust der Angehörigen schwillt, wenn sie ihre Sprößlinge in einer so besonderen Rolle ihr Talent darstellen sehen) – und diese kleinen Hauptdarsteller waren auch wirklich zu süß!
Aber an dieser Stelle sei auch einmal hervorgehoben, wieviel Geduld und Ausdauer und pädagogisches Können die Lehrer, Assistenten und der Herr Kirchenkantor investiert haben, um den Chor der Deutschen Schule zu diesem Ziel zu steuern. Und das besondere Können Alexander Murers wird dann ja im Hörbuch zum Vorschein treten.
Denn am folgenden Dienstag, dem 28. Juni, trafen wir uns erneut. Diesmal in der Dreifaltigkeitskirche am Parlamentplatz in Melbourne – zur Tonaufnahme der Lieder.
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Die Aufnahme in der Deutschen Dreifaltigkeitskirche
Wie „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen
zu Weihnachtsliedern kam ...
Die deutsche evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche steht seit 1874 am Parlament Platz in Melbourne. Das gotische Gebäude ist äußerlich mit dunklen Basaltsteinen (blue stones) verkleidet und mutet sehr würdig an. Deshalb ist man freudig überrascht, wenn man die schweren Kirchtüren durchschreitet und plötzlich in einem hellen, willkomen-heißenden Inneren steht. Auch die Kinder der Deutschen Schule Melbourne ließen sich nicht von der Feierlichkeit und Würde des Ortes überwältigen, als sie ihre Plätze unter der Kanzel einnahmen, um ihre Weihnachtslieder vorzutragen. Denn statt eines Tonstudio hatten wir uns entschlossen, von der wunderbaren Akustik in der Kirche Gebrauch zu machen, als es ernst wurde, und die Kinderstimmen für das Hörbuch „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ aufgenommen werden sollten.
Zuerst waren die "Gelben Drachen" - so heißen die Erstklässler an der Deutschen Schule - dran. Verena Rittstieg und Marie Jung, ihre Lehrerinnen, sorgten für Aufmerksamkeit. Die beiden klappten wunderbar. Dann kamen die Roten und die Grünen Drachen, die Großen. Helen Gostelie und Marie Jung dirigierten den Gesang und die Schellen, Tambourine und Triangeln. Und wie echte Profis benahmen sie sich, wenn auch Alexander-Mathias Murer immer wieder um „Konzentration!“ und genaue Einsätze bat. Sangen brav ihre Verse zwei, dreimal herunter und wiederholten so lange bis die Aufnahme das „thumbs-up“ des Tontechnikers bekam.
Ole aus der ersten Klasse sang sein Solo ganz allein, sein kleiner Kamerad, der mitsingen hätte sollen, fehlte leider. „Ole schafft das auch so“, versprach seine Lehrerin, und Ole strahlte und schaffte! Die Tamborine dröhnten etwas zu laut und mussten sich in die hinterste Reihe stellen – kein Problem. Nathan fiel vor Müdigkeit fast um und raffte sich dann doch für ein letztes „Stille Nacht, heilige Nacht“ wieder auf. Der schwierige französiche Text bereitete Luca, Katinka, Chiara und Alice keine Mühe. Noah, Felix, Anika, Paula und Christina sangen sicher bei den Einalgen der Solisten und den Kanons mit ... Und die Stimmen schallten, bis wir alle so stolz auf die Kinder waren, dass wir es fast nicht glauben konnten!
Und als die Kinder und ihre Lehrer und Begleiter wieder in ihren Bus geklettert und zur Schule zurückgefahren waren, bat Adrian Plitzco, der Produzent, den Kirchenkantor, Alexander-Mathias Murer, um noch ein bisschen Stimmungsmusik auf der Orgel! Nun, wozu ist man Kirchenkantor, wenn man nicht aus dem Stehgreif ein wenig vorweihnachtliche Stimmungsmusik spielen kann. Oder „etwas Nachdenkliches, bitte“! Oder „etwas ein ganz klein bisschen gruselig, denn jetzt kommt der Weihnachstmann die Bodentreppe hinunter“.
Alexander-Mathias ließ die Orgel vorweihnachtlich-fröhlich tanzen; nachdenklich-würdevoll klingen, und, ja, sogar „gruselig“ schaffte er! Wenn so ein richtiger Organist in die Tasten greift, dann füllt die Kirche sich mit Tönen, sie wirbeln und schwingen und resonieren, und man vergisst alles um sich herum und will nur noch zuhören! Und plotzlich hebt sich Alexander-Mathias' wunderbarer Tenor über die Klänge hinweg und singt „Still, still, weil das Kindlein schlafen will“.
Ja, und jetzt? Jetzt sitzt Adrian Plitzco in seinem Studio und rückt und schiebt und schneidet bis der Text, die Lieder, die Musik so ineinander übergreifen, wie er es sich vorgestellt hat ... Und er entwirft und illustriert den Cover und fertigt eine Broschüre an, die all die nennt, die mitgewirkt haben, und dann, eines schönen Tages im September trägt er alles zum Drucker, und die fertigen CDs rutschen vom Band ...
Käuflich sind sie spätesten ab der Hörbuch-Präsentation, dem Launch, in der Deutschen Schule Melbourne, der zur Oktober Fete, die im September stattfindet, geplant ist ...
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Ein Hörbuch präsentiert sich in der Deutschen Schule Melbourne
„Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis“ von Sabine Nielsen– Hörbuch Präsentation
Darüber können Sie lesen, wenn es dann stattgefunden hat – Ende September!
Dann finden Sie hier auch die Details, wie die CD zu kaufen oder zu bestellen ist.
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Und noch einige letzte Gedanken ...
Wie schreibt man eine Weihnachtsgeschichte? Wie „Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis entstand ...
Nachdem ich gemeinsam mit meinem Neffen Johannes die Figur der Charlotte entwickelt hatte, und in meinem Kopf auch schon die Frohmacherfamilie herumgeisterte, brauchte ich ja nur noch „aufzuschreiben“, wie Johannes so zuversichtlich befahl. Nun, tatsächlich war es gar nicht schwer, die Handlung auszuplanen und meine geistigen Skizzen in eine Geschichte zu übersetzen, mit einem Anfang, einem Höhepunkt und einer Auflösung, die natürlich auch eine sowohl glaubwürdige als auch spannende Botschaft enthielt. Immerhin, jeder von uns, der mit Weihnachten aufgebracht worden ist, hat unzählige Weihnachten miterlebt, und trägt in sich vielfältige Erinnerungen an dieses Fest.
Für mich stand fest, dass die ganze Familie einbezogen werden sollte – genau wie es bei uns geschah. Weihnachten begann ja auch nicht einfach am Heiligabend. Da war doch diese ganze herrliche Vorweihnachtszeit, in der sich die Spannung aufbaute. Da wurde zu Hause und in der Schule gebastelt und geschmückt. Meine Oma buk wunderbare Weihnachtsplätzchen. Als meine Tante Helga uns einmal zur Weihnachtszeit in Australien besuchte, buken sie und mein Sohn Ashley was das Zeug hielt – die ganze Küche lag unter einer Mehldecke, und ich musste entfliehen und die beiden schaffen lassen. Gedichte wurden eingeübt und Weihnachstlieder gsungen und gespielt. Meine Großmutter buk den besten Weihnachtstollen überhaupt. Alle in der Familie bekamen einen, zusammen mit einem Glas ihres eigenen Quittengelees – noch immer gehören Stollen und Quittengelee für mich zum Geschmack Weihnachtens. Vom ersten Dezember an hing der Adventskalender mit seinen Säckchen im Fenster. Und eines Tages fanden wir dann die Weihnachtsstube verschlossen vor, und dann war es Heiligabend, und wir Kinder marschierten mit Oma und Opa den langen Weg hinaus zur Kirche. All diese Erinnerungen fanden auch ihren Weg in die Geschichte Charlottes.
In unserem evangelischen Insel-Zuhause wurde die biblische Weihnachtsgeschichte zwar in Gedichten und Liedern angesprochen, aber wir bauten nie eine Krippe auf. Als meine Schwestern und ich unsere eigenen Kinder bekamen, fügten wir dieses Element hinzu. Es war uns wichtig, den Hauptgrund für dieses Fest hervorzuheben. Das Christkind spielt also auch eine Hauptrolle in Charlottes Geschichte.
Etwas schwieriger war es, Charlottes Dilemma einzubauen. Dieses beängstigende Gerücht, dass es womöglich keinen Weihnachtsmann gibt, musste vorsichtig angesprochen werden, ohne Kinder zu verwirren, die fest an einen Weihnachtsmann glauben, und doch denen zu helfen, die Zweifel hegen. ... Es fiel mir aber gar nicht so schwer, dieses Problem zu lösen, denn wie Charlotte (oder mein Neffe Johannes) bin auch ich nicht bereit, an eine schnöde, kalte Welt zu glauben, in der kein Platz für Phantasie, Glauben oder das Wunderbare ist.
So entschloss ich mich, dem Vorbild z.B. C.S. Lewis‘ zu folgen, der fest an eine Parallelwelt glaubte. Eine Welt, in der sich Zauberwesen und Märchenfiguren und, ja, Weihnachtsmänner tummeln. Eine Welt, die die Kinderphantasie bereichert und beflügelt ... und der Kinderseele Trost und Hoffnung bietet.
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Charlotte Frohmacher entdeckt das Weihnachtsgeheimnis von Sabine Nielsen erscheint als Hörbuch im September 2011. Mit traditionellen Weihnachtsliedern gesungen von den Kinder der Deutschen Schule Melbourne und Alexander-Mathias Murer. Aufgenommen in der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Dreifaltigkeitskirche Melbourne.
Text und Erzählung: Sabine Nielsen
Produktion und Gestaltung: Adrian Plitzco
Musikalische Leitung: Alexander-Mathias Murer
Ton: Patrick Wauthier
Ab 10.September 2011 zu bestellen bei Bubenberg Audio & Book Bubenberg
Sabine Nielsen ist die Autorin der Föhrer Familiensaga in vier Teilen: Ebbe, Flut und Tod (2007); Die Frau des Marschbauern (2008); Die Stimmen der Villa Blanke Hans (2009) und Am Galliberg (2011).; erschienen im Schardt Verlag Oldenburg. Sabine Nielsen
Text und Erzählung: Sabine Nielsen
Produktion und Gestaltung: Adrian Plitzco
Musikalische Leitung: Alexander-Mathias Murer
Ton: Patrick Wauthier
Ab 10.September 2011 zu bestellen bei Bubenberg Audio & Book Bubenberg
Sabine Nielsen ist die Autorin der Föhrer Familiensaga in vier Teilen: Ebbe, Flut und Tod (2007); Die Frau des Marschbauern (2008); Die Stimmen der Villa Blanke Hans (2009) und Am Galliberg (2011).; erschienen im Schardt Verlag Oldenburg. Sabine Nielsen
[1] Sabine Nielsen ist u.a. die Autorin einer vierteiligen Föhrer Familiensaga herausgegeben im Schardt Verlag, Oldenburg: Ebbe, Tod und Flut (2007); Die Frau des Marschbauern (2008); Die Stimmen der Villa Blanke Hans (2009); Am Galliberg (2011) . Lesen Sie mehr www.sabinenielsen.com.au
[2] Bubenberg Audio and Book http://www.plitzco.com/
[3] Sabine Nielsen Ebbe, Flut und Tod und Die Frau des Marschbauern
[5] Australian-German Welfare Society http://www.germanwelfare.org.au/german/